4.1.6 Druck und Auftrieb
Basiswissen „Dichte der Stoffe“
Wenn man unterschiedliche Körper betrachtet, finden sich Körper, die das gleiche Volumen einnehmen, aber unterschiedlich schwer sind. Ein einfaches Beispiel sind zwei Würfel mit den Kantenlängen . Ein Würfel soll aus Eisen und einer aus Holz sein. Ermittelt man das Gewicht dieser Würfel, erhält man für das Gewicht des Eisenwürfels etwa und für einen Holzwürfel aus Buchenholz etwa . Man kann aber auch Körper aus den beiden Materialien finden, die die gleiche Masse haben, aber unterschiedlich groß sind. Ein Eisenwürfel mit einer Kantenlänge von hat eine Masse von etwa . Dies ist anschaulich in der Abbildung dargestellt. Der linke und der mittlere Würfel haben das gleiche Volumen, aber unterschiedliche Masse. Der mittlere und der rechte Würfel haben zwar unterschiedliche Volumina, aber gleiche Masse.
Abbildung 4.1.263: Dichte und Volumen von Würfeln (C)
Bei einem Körper ist das Verhältnis zwischen Masse und Volumen vom Material abhängig. Es handelt sich hier um eine Kenngröße des Materials.
Beispiel
4.1.54
Ein Gartentor mit einem Metallschloss funktioniert im Frühjahr und Herbst ohne Probleme. Im Winter bei kalten Temperaturen beobachten Sie, dass das Tor oft aufgeht. Der Riegel verändert seine Länge, er wird kürzer und das Tor schließt nicht mehr. Im Gegensatz dazu beobachten Sie im Sommer, wenn es sehr heiß ist, dass das Tor klemmt und nicht mehr zu öffnen ist. Der Riegel hat sich ausgedehnt.
Ein Gartentor mit einem Metallschloss funktioniert im Frühjahr und Herbst ohne Probleme. Im Winter bei kalten Temperaturen beobachten Sie, dass das Tor oft aufgeht. Der Riegel verändert seine Länge, er wird kürzer und das Tor schließt nicht mehr. Im Gegensatz dazu beobachten Sie im Sommer, wenn es sehr heiß ist, dass das Tor klemmt und nicht mehr zu öffnen ist. Der Riegel hat sich ausgedehnt.
Dichten verschiedener Stoffe sind in Büchern tabelliert. Dabei wird im Allgemeinen die Temperatur, bei der die Werte ermittelt wurden, mit angegeben. In der folgenden Tabelle sind die Dichten einiger Materialien aufgeführt. Weitere Daten sind in einschlägigen Tabellenwerken oder auch in der Tabellensammlung Chemie/ Dichte fester Stoffe zu finden.
Material | Dichte | Temperatur |
Blei | 20 | |
Quarzglas | ||
Gold | 20 | |
Kupfer | 20 | |
Stahl, unlegiert |
Beispiel
4.1.55
Sie haben eine Metallkugel mit der Masse und einem Volumen . Um welches Material könnte es sich nach obiger Tabelle handeln?
Mit Hilfe der Gleichung können wir die Dichte der Kugel bestimmen:
Es handelt sich also um eine Kugel aus Kupfer.
Sie haben eine Metallkugel mit der Masse und einem Volumen . Um welches Material könnte es sich nach obiger Tabelle handeln?
Mit Hilfe der Gleichung können wir die Dichte der Kugel bestimmen:
Es handelt sich also um eine Kugel aus Kupfer.
Wenn in den folgenden Aufgabentexten nicht anders angegeben, geben Sie die Ergebnisse auf ganze Zahlen gerundet an. Bei Angaben in wissenschaftlicher Schreibweise (Exponentialschreibweise) runden Sie auf zwei Nachkommastellen.
Falls nicht anders angegeben, verwenden Sie
Aufgabe 4.1.56
In einen Tank werden Heizöl gefüllt. Welche Masse hat das Öl?
Die Dichte von Heizöl liegt bei .
In einen Tank werden Heizöl gefüllt. Welche Masse hat das Öl?
Die Dichte von Heizöl liegt bei .
Aufgabe 4.1.57
Zwei Körper nehmen den gleichen Rauminhalt ein. Die Masse des ersten Körpers soll viermal so groß sein wie die Masse des zweiten Körpers. Wie verhalten sich die Dichten und der Körper zueinander?
Zwei Körper nehmen den gleichen Rauminhalt ein. Die Masse des ersten Körpers soll viermal so groß sein wie die Masse des zweiten Körpers. Wie verhalten sich die Dichten und der Körper zueinander?
Das hängt von der Form des Körpers ab und darüber wurde nichts gesagt. | |
Die Dichten sind gleich groß. | |
Die Dichte des ersten Körpers beträgt ein Viertel der Dichte des zweiten Körpers. | |
Die Dichte des ersten Körpers ist viermal so hoch wie die Dichte des zweiten Körpers. |
Aufgabe 4.1.58
Welche Kantenlänge hat ein Würfel aus purem Gold mit der Masse ?
Die Dichte von Gold beträgt .
Welche Kantenlänge hat ein Würfel aus purem Gold mit der Masse ?
Die Dichte von Gold beträgt .
Definition des Drucks (!)
Video 22: Definition des Drucks (C)
.
Eine Kraft, die von außen auf ein flüssiges oder gasförmiges Medium wirkt, wird im Inneren gleichmäßig
in alle Richtungen weitergegeben.
Um dies zu quantifizieren, wird als physikalische Größe der Druck eingeführt.
Man geht von einer äußeren Kraft aus, die senkrecht auf eine ebene äußere Fläche des Mediums wirkt,
z.B. ein Kolben, der ein Gasvolumen abschließt.
Der Druck ist dann der Quotient aus der Kraft und der Fläche :
Genauer gesagt handelt es sich hier um den statischen Druck. Dieser statische Druck, der durch die Wirkung einer äußeren Kraft auf eine äußere Fläche des Mediums erzeugt wird, ist an dieser Fläche, an allen anderen äußeren Flächen sowie auch an jedem Ort innerhalb des Mediums gleich groß.
Die SI-Einheit des Drucks ist das Pascal:
Weiterhin wird häufig noch das bar benutzt. Dieses ist keine SI-Einheit, kann aber leicht von und zu Pascal umgerechnet werden:
Ein Druck von entspricht ungefähr dem Atmosphärendruck.
Video 23: Beispiel Konservenglas (C)
.
Beispiel
4.1.59
Welche Kraft wirkt auf den Deckel eines Vakuumverschlusses eines Konservenglases, der einen Durchmesser von hat?
Der Druckunterschied zwischen den beiden Seiten des Deckels ist gerade der Atmosphärendruck, also ca. ,
Abbildung 4.1.264: Konservenglas mit Vakuumverschluss (C)
Der Druckunterschied zwischen den beiden Seiten des Deckels ist gerade der Atmosphärendruck, also ca. ,
Video 24: Schweredruck in Flüssigkeiten (C)
.
Abbildung 4.1.265: Schweredruck in Flüssigkeiten (C)
Mit der obigen Beziehung für den Druck erhält man dann als Schweredruck
D.h. der Schweredruck ist proportional zur Höhe der Flüssigkeitssäule bzw. zur Tiefe unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche. Bei Gasen ist die Situation unterschiedlich, da die kompressibel sind und sich daher ihre Dichte mit der Höhe ändert.
Video 25: Beispiel Wasserdruck (C)
.
Beispiel
4.1.60
Wie groß ist der Wasserdruck in Tiefe?
Hieraus lässt sich die Faustformel ableiten, dass pro Wassertiefe der Druck um ansteigt.
Wie groß ist der Wasserdruck in Tiefe?
Hieraus lässt sich die Faustformel ableiten, dass pro Wassertiefe der Druck um ansteigt.
Video 26: Schweredruck in Flüssigkeiten, Ergänzung des Luftdrucks (C)
.
In den meisten Fällen herrscht über der Oberfläche der Flüssigkeit kein Vakuum. Dann gibt es noch einen Luftdruck , der auf die gesamte Flüssigkeitsoberfläche wirkt.
Abbildung 4.1.266: Schweredruck in Flüssigkeiten, Ergänzung des Luftdrucks (C)
Die folgende Abbildung zeigt, wie der Druck mit zunehmender Tiefe unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche steigt.
Abbildung 4.1.267: Hydrostatischer Druck in zunehmender Tiefe (C)
Auftrieb (+)
Video 27: Auftrieb (C)
.
Abbildung 4.1.268: Druckkräfte auf einen untergetauchten Körper (C)
Dieses Ergebnis kann man auch für beliebig geformte Körper benutzen. Denn man kann sich vorstellen, dass diese aus vielen kleinen Quadern aufgebaut sind.
Dieses Ergebnis wird als Prinzip von Archimedes bezeichnet: „Der statische Auftrieb eines Körpers in einem Medium ist genauso groß wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums.“ (Wikipedia)
Die Differenz zwischen Gewichtskraft und Auftriebskraft ergibt die Gesamtkraft, die auf den Körper wirkt und damit auch, ob dieser in der Flüssigkeit absinkt oder aufsteigt. Die Auftriebskraft hängt nach obigem Ergebnis nicht von der Dichte des Körpers ab. Daher wirken unter Wasser auf einen Stein und ein Holzstück von gleichem Volumen die gleiche Auftriebskraft. Beim Stein ist die Gewichtskraft aber größer als die Auftriebskraft, also sinkt er. Beim Holzstück ist die Gewichtskraft kleiner und daher steigt es nach oben.
Schwimmen von Körpern (+)
Video 28: Schwimmen (C)
.
Video 29: Schwimmen: Verdrängte Flüssigkeit (C)
.
Abbildung 4.1.269: Gewichtskraft und Auftriebskraft bei untergetauchtem Körper (C)
Dies ist offenbar dann der Fall, wenn die Dichte des Körpers kleiner ist die Dichte der Flüssigkeit . Er steigt so lange nach oben, bis er aus der Flüssigkeitsoberfläche auftaucht und beginnt dort zu schwimmen.
Abbildung 4.1.270: Schwimmender Körper (C)
Wenn im Aufgabentext nicht anders angegeben, geben Sie die Ergebnisse auf ganze Zahlen gerundet an. Bei Angaben in wissenschaftlicher Schreibweise (Exponentialschreibweise) runden Sie auf zwei Nachkommastellen.
Falls nicht anders angegeben, verwenden Sie .
Falls nicht anders angegeben, verwenden Sie